Bach Johannes-Passion

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Die Freiheit, die Fesseln trägt

 

Der Prozess um die Märtyrer des Widerstandes vor dem Volksgerichtshof 1945

Eine szenische Collage

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Die Johannes Passion in der Vertonung von Johann Sebastian Bach wird ergänzt um Original-Texte in Szenen aus dem Prozess um die Widerstandskämpfer vor dem Volksgerichtshof Helmuth James Graf Moltke und Pater Alfred Delp SJ von 1945.

Diese Fassung der Johannes-Passion unter dem Titel „Die Freiheit, die Fesseln trägt“, ergänzt und spiegelt auf eindrucksvolle Weise die Passionsvertonung nach dem Evangelisten Johannes und die Dokumente aus dem Prozess von 1945.

Prof. Till Krabbe (Frankfurt/Freiburg) hat die Original-Dokumente gemeinsam mit Pater Klaus Mertes SJ für dieses Projekt zusammengestellt und in Bachs Passionsvertonung eingearbeitet.

Till Krabbe, selbst einer der Schauspieler in dieser Produktion, zeichnet ebenfalls für die Regie des Abends verantwortlich. P. Klaus Mertes SJ, Direktor des Kollegs St. Blasien, übernimmt gleichfalls darstellerische Aufgaben in den Aufführungen.

Bisherige Aufführungen unserer Fassung der Johannes-Passion fanden statt in:

2016 Frankfurt a.M. Allerheiligen-Kirche
2016 Heidelberg Heilig Geist Kirche
2017 Berlin St. Marienkirche
2017 Berlin Gedenkkirche Maria Regina Martyrum
2018 St. Blasien Dom St. Blasien
2018 Freiburg Christuskirche
2018 Münstertal Pfarrkirche St. Trudpert

 

Sopran
Anna Nesyba

Alt
Ukrike Malotta

Tenor/Evangelist & Arien
Johannes Gaubitz

Pilatus & Roland Freisler
Markus Flaig

Jesus & Arien
Berthold Possemeyer

Alfred Delp SJ
Andreas Mach

Helmuth James Graf von Moltke
Till Krabbe

Victor von Gostomsky
Klaus Mertes SJ

Helmuth James Graf von Moltke vor dem Volksgerichtshof 1945

Alfred Delp SJ vor dem Volksgerichtshof 1945

Bach und  Delp  

„Nur in einem sind das Christentum und wir gleich: Wir fordern den ganzen Menschen“ – so schleuderte der unselige Freisler, Vorsitzender im Volksgerichtshof der Nazis, Graf Moltke entgegen, mit dem Todesurteil im Gefolge. Solche Sätze mitten in der Johannespassion von Bach zu hören, kontrastiert, irritiert zunächst und beeindruckt. Plötzlich rückt der Widerstand eines Delp und  Moltke in den großen Passionszusammenhang der Christenheit,   ein Pilatus bekommt in der Nachbarschaft von Freisler abgründige Aktualität, und die unglaubliche Einsamkeit  solcher Märtyrer vor Gericht   wird förmlich unmittelbar erahnbar, immer  dank der kraftvollen Musik Bachs.

Wie anders klingt Delps Abschiedsbrief an seine Mutter im Kontext von Jesu Wort am Kreuz: “siehe da, deine Mutter“; wie anders Bachs Musik durch diesen Brief! Ein Kunstwerk wie die Johannespassion derart mit Texten   heutiger Märtyrer ins Gespräch und zu Gehör zu bringen, ist auch aus ästhetischen Gründen durchaus riskant. Aber das Experiment, das Prof. Till Krabbe  von der Frankfurter Musikhochschule  zusammen mit dem Jesuiten  Klaus Mertes  und der Jungen Kantorei Frankfurt  unter dem Titel „Die Freiheit, die Fesseln trägt“, realisiert hat, setzt Maßstäbe und verdient Aufmerksamkeit. Die Johannespassion beweist und  behält  ihren  musikalischen Glanz und ihre religiöse Innigkeit;  ihre Texte mit  einer inzwischen oft befremdlichen Passionsmystik  sprechen durch die Zeugnisse  des letzten Jahrhunderts  schier unmittelbar und machen betroffen.- In Frankfurt und Heidelberg schon realisiert, sollte diese szenische Collage in und mit der Johannespassion  noch oft aufgeführt werden: ein geglücktes Experiment  und eine Idee, die auch vergleichbar  Schule machen sollte.

Gotthard Fuchs
in „Christ in der Gegenwart“ 12/2016

Dieses Programm findet wieder am 15. April 2022, in der Hauptkirche St. Michaelis Hamburg.

Falls Sie unsere Fassung der Johannes-Passion gerne als Programm buchen möchten, fragen Sie mich gerne an!

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