Geschichte meiner Seele

Home / Geschichte meiner Seele

Aus den Briefen von Heinrich von Kleist & Lieder von Franz Schubert

Heinrich von Kleist – Franz Schubert
new

mit Berthold Possemeyer & Till Krabbe

In jener „großen Schrift“, die Heinrich von Kleist 1801 seinem Freund Rühle von Lilienstern angekündigt hatte und die verloren gegangen sein soll, vermutet man Kleists „Geschichte meiner Seele“. Aber Kleists Briefe selbst sind ein Blick in die Tiefe seiner Seele und eine Biographie ganz eigener Art …
Hermann Beil

 

Heinrich von Kleist, 1777 als Sohn eines Majors in Frankfurt/Oder geboren, tritt 1792 in die preußische Armee ein, gibt die militärische Laufbahn wenige Jahre später wieder auf.

Jurastudium in seiner Heimatstadt, Aufenthalte in Berlin, Paris, der Schweiz und Südfrankreich, später Dresden und wieder Berlin, wo er sich am 21. November 1811 das Leben nimmt.

Dramen (Auswahl): Der zerbrochne Krug (1803-1806), Amphitryon (1807), Penthesilea (1808), Das Käthchen von Heilbronn (1807-1808), Prinz von Homburg (1809-1811). Erzählungen (Auswahl): Die Marquise von O. (1808), Michael Kohlhaas (1810), Über das Marionettentheater (Aufsatz, 1810), Die Verlobung in St. Domingo (1811). 

Nie hat sich ein deutscher Dichter ähnlich aufgetan der Welt gestellt, als Kleist in seinen Briefen …
Nichts Schneidenderes als die Schreie dieses Herzens, und doch scheinen sie aus einer unendlichen Höhe zu kommen wie der zuckende Ton eines getroffenen Raubvogels, nichts Großartigeres als das heroische Pathos seiner klagenden Einsamkeit…
Es sind Schreie darin aus den letzten Tiefen der Irdischkeit, Schreie des zerrissenen Gottes oder eines gequälten Tieres, und dann wieder Worte einer furchtbaren Wachheit, eines überstarken Innenlichts, das die Augen blendet. In kein Werk vermochte er sich so ganz hineinzuwerfen wie in seine Briefe, keines hat so urtümlich seine Zweiheit von Knappheit und Überschwang, von Ekstase und Analyse, von Zucht und Leidenschaft, von Preußischheit und Urwelt.
Stefan Zweig

Der Künstler Schubert hat über den leidenden Menschen gesiegt, kaum durch geduldige Arbeit und energischen, formbewußten Willen, eher weil sich alles, auch das Fürchterlichste und Schmerzlichste, sowie es seine Seele berührte, in jene bezaubernde Kantilene, in jenes Ebenmaß einwiegte, das sein persönliches und unveräußerliches Geheimnis ist.
Emil Staiger

 

Wir sind keiner klarer oder blinder,
Wir sind Alle Suchende, du weißt, –
Und so wurdest du vielleicht der Finder,
‚Ungeduldiger und dunkler Kleist.
Rainer Maria Rilke

 

Termine ganzjährig auf Anfrage.